Nr. 97 - 03.09.20

Aller Anfang ist schwer. In meiner Jugend dutzendfach zu hören bekommen, predige ich diesen Satz momentan nun selber im Repeat-Modus an meine Jungschar. Aktuell bezogen auf die Schule.

Wir kennen es alle – jeder Neubeginn bringt zuallererst viel Unsicherheit mit sich. Und im noch unerfahrenen Kindesalter erst recht. Manchmal geht’s einfacher, wenn ein Gspändli zur Seite steht. Bei der Tochter verläuft genau deshalb das eben begonnene neue Schuljahr mit neuen Lehrern, zur Hälfte mit neuen SchülerInnen und in neuem Schulhaus ganz ordentlich. Beim Sohnemann gibt’s leider nicht ein einziges Gspändli, welches in die gleiche Klasse mitzieht. Man nennt das Pech bei der Zuteilung. Oder Fehleinschätzung der Schulbehörde. Item. Zudem kommt er in die Oberstufe, wo erst noch gefühlt ALLES anders ist. Ausser – und das ist schräg - das Schulhaus. Denn genau dort ist er die vergangenen zwei Jahre als Primarschüler zur Schule gegangen. Umfunktioniert als Provisorium. Aufgrund zu vielen Primarschülern in unserer Gemeinde. Diesmal nenne ich es Fehlkalkulation. Das neue Schulhaus für die Primarstufe ist also erst jetzt bezugsbereit, was immerhin eben die Tochter freut. Und nun mutiert das Provisorium wieder zum regulären Sekundargebäude. Es macht aber die Situation für meinen Sohn nicht besser. Auf diese Konstante hätte er nämlich verzichten können. Viel lieber und wichtiger wäre ihm eben ein ehemaliges Klassengspändli gewesen.

Allgemein wird heutzutage grad jener einschneidende Richtungswechsel wie der Übertritt von der Primar- in die Sekundarschule in einem eh schon herausfordernden Alter aus meiner Sicht unterschätzt. Und wegen Corona erst recht. Durch den Wegfall von zahlreichen Events wie Schulausflüge, Klassenlager, Projektwochen, Schülerturniere, Schulfeste, Abschlussfeiern etc. sind zudem insbesondere den 6-Klässern eben auch wichtige und wertvolle Erfahrungen weggefallen. Und dann auch noch die anders geplanten Sommerferien (wenn überhaupt), das macht’s natürlich nicht einfacher.

Und so kommt’s, wie es kommen muss; der Schulstart beim Sohn wird zur Herkules-Herausforderung. Für ihn wie auch für uns Eltern. Täglich. Ein Ankommen in der dieser neuen Situation scheint in weiter Ferne. Durch die vielen Gespräche mit ihm, mit meinem Mann, alle drei zusammen, und auch mit externer Unterstützung habe ich pädagogisch in kurzer Zeit so einiges dazugelernt. Immerhin. Und für die Tochter in zwei Jahren bestimmt dann von Vorteil.

Sag’ ich’s doch, aller Anfang ist schwer. Auf den Punkt.