Nr. 96 - 21.08.20

Noch eine Ferien-Anekdote mit nachhaltiger Wirkung. Abschliessend zu unseren Hü-und-Hott-Sommerferien im Corona-Jahr passt diese unglaubliche Geschichte perfekt, ereignet sie sich erst noch schön getimt zum Ende hin am vorletzten Ferientag.

Sonnig und warm zieht es uns nochmals in die Natur. Die VW-Bus-Nacht ist mässig – nach wie vor machen die Hüfte nicht so recht mit – der Morgen dafür strahlt umso schöner. Nach drei Kapsel-Kafis (...siehe vorheriger Blog...) lädt zu Beginn des Tages das nahe Gewässer förmlich ein für einen Sprung ins kühle Nass. Ok, es wird keinen Sprung, denn der Einstieg ist dazu nicht wirklich geeignet. Also taste ich mich als mutige Erste – formaly known also as Tiger-Mom – mit meinen Füssen über den schräg absinkenden Boden ins trübe Gewässer vor. Bis zur Hüfte geht alles prima. Dann macht’s völlig unerwartet „schnapp“ genau um meine grosse rechte Zehe herum. Uahhh...ein stechender Schmerz durchfährt meinen Körper, und zeitgleich durchfluten mein Gehirn auch ein paar verzerrte Bilder aus dem furchterregenden Film „der weisse Hai“ von damals, dicht gefolgt von nachschnappenden Piranhas, welche mir in meiner Vorstellung gleich noch das ganze Bein zerfleischen. Mit den Händen wie wild nach vorne paddelnd rette ich mich in Windeseile über die Schräge wieder hinauf ans Trockene. Während ich ins trübe Wasser zurückschaue und ergo nichts erblicken kann, versuche ich meine Gedanken über das soeben Geschehene zu sortieren. Erholt vom ersten Schreck schaue ich in drei weit aufgerissene Augenpaare, welche auf eine Erklärung warten. Als mir der Satz „mich hat im Fall ein Fisch gebissen“ über die Lippen kommt, sehe ich nur schmunzelnde und ungläubige Gesichter um mich herum. Den Blick auf meine Zehe lässt mich jedoch siegessicher den Satz wiederholen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese tiefen Schrammen blutig sein werden. Et voilà. Keine 30 Sekunden später werde ich mit Mitleid von links und rechts nur so überschwemmt. Glücklicherweise habe ich meine Gummi-Flipflops dabei, welche unschöne Spuren den Weg zurück zu unserem Campingplätzli verhindern – und sich zudem tiptop auswaschen lassen.

Immer noch total irritiert sitze ich heute vor dem Laptop, während ich diese sich kürzlich genauso zugetragene Geschichte niederschreibe. Wären da nicht immer noch diese schnittigen Zahn-Spuren (siehe aktuelles Instagram-Bild), würde ich es selber fast nicht glauben wollen.

Recherchen indes haben ergeben, dass Fisch-Bisse in trüben Gewässern schon mal vorkommen können. Ob eine Felche, ein Rotauge oder sonst irgend ein Fisch Gefallen an meiner Zehe gefunden hat, wird sich wohl nie abschliessend klären lassen...Petri Heil !