Nr. 127 - 02.11.22

Strom sparen. Nach Hände waschen und Maske tragen nun der vorherrschende Slogan, den es zu befolgen gilt. Ist natürlich nachvollziehbar, angesichts der aktuellen Lage.

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten punkto Umsetzung sind ein paar Handgriffe mittlerweile angepasst. Zum Beispiel lösche ich nun öfters das Licht, wo ich grad nicht bin. Als jemand, der sich in seinem warmen Lichtkonzept richtig wohlfühlt, nicht so einfach. Vielmehr achte ich dafür bei anderen Dingen darauf. Die Kafimaschine ist abends nicht mehr im Standby-Modus, sondern aus. Der Backofen wird nicht mehr gross aufgeheizt vor dem Backen, zudem bin ich nun fast nur noch mit dem Umluft-Programm zugegen. Wobei hier sodann auch die Rezepte nicht immer gleichermassen gelingen. Vielleicht müsste Betty Bossi und Co. buchstäblich über die Bücher gehen und auch die Backzeiten anpassen.  

Ansonsten bin ich vielerorts seit eh und je automatisch bereits im Stromsparmodus unterwegs, wenn ich die Tipps so google. Heizen tun wir auf dem absoluten Minimum im Winter, da wir in einer Sandwich-Wohnung leben und so praktischerweise rundum genug Wärme abgegeben wird. Beim Wäsche waschen bin ich sowieso Profi, was das Befüllen anbelangt. Bei mir dreht nur im absoluten Ausnahmefall eine Maschine in halbvollem Zustand. Weiter habe ich zwar ein Bügeleisen, dieses kommt aber nur rund alle zwei Monate einmal in den Einsatz – ausschliesslich für Hemden. Alles andere wird gehängt und getumbleret. Bei letzterem aber auch nur das Nötigste wie Frottéetüchli und Unterwäsche. Und als ob unser Tumbler gerne mithelfen möchte beim Sparen hat er sich vor ein paar Tagen grad komplett verabschiedet. In Aussicht ist nun ein brandneues Gerät, welches den aktuellsten technischen und somit energieeffizientisten Anforderungen entspricht. Grad gut. 

Einen zusätzlichen Vorgeschmack haben wir übrigens bereits in unseren Frankreich-Ferien kürzlich erlebt. Den Stromausfall grad am ersten Tag dort zur Abendessenszeit können wir nicht sofort beheben, also werden Kerzen angezündet. Für uns Eltern schon fast es Bitzli romantisch, für die Kids eher unheimlich, im grossen Haus mit den vielen dunklen Ecken. Fürs Kochen machen wir uns bereits erste Gedanken, draussen die Feuerschale in Betrieb zu nehmen und Würste zu bräteln. Der Blick in den noch fast leeren Kühlschrank (mit Handy-Licht) zeigt, dass immerhin nur die Butter und Joghurt längerfristig zum Problem werden könnten. Wobei die Joghurts vermutlich als Dessert nach den Würsten durchgehen. 

Da aber nach einer halben Stunde die Ursache gefunden und behoben werden kann, ist das Znacht- und Kühlschrank-Problem gelöst – und auch die Kerzenlicht-Romantik schwindet (leider) wieder dahin. 

So oder so, wir bleiben hart dran, am Stromspar-Thema.