Nr. 126 - 14.09.22

Der Handwerker-Job. Vermehrt befasse ich mich aktuell mit diesem Thema. In allerersten Linie deshalb, weil das ältere Kind – soeben im letzten Schuljahr angekommen - sich ebenso damit befasst, oder befassen müsste. Es geht grad etwas schleppend voran. Ist aber auch verständlich, muss nach den langen Sommerferien zuerst auch der Alltag wieder neu sortiert werden. Tausend Ideen jagen zudem zurzeit durch dessen Kopf, ob dieser Weg oder doch der andere besser wäre undsoweiter nach der Schulzeit. Erste Bewerbungen im kaufmännischen Bereich sind unterwegs. Und mit dem kürzlichen Besuch einer Berufsmesse sind nun neue Berufe auf den Plan gerückt. Eben handwerkliche. Wiederum dampft es aus dem Kopf, was wie wo wenn. Aktuell eruieren wir zusammen nächste Schritte für weitere Schnuppertage.

Wer einen handwerklichen Beruf ausübt wie zum Beispiel Heizungsmonteur, Automatiker, Schreiner, Polymechaniker, Elektroniker etcetera hat dieser Tage eine gäbige Ausgangslage, wie ich meine. Sie werden gesucht, die guten Handwerker. Entsprechend mache ich aber gerade die Erfahrung, dass durch deren vollen Auftragsbücher dafür offenbar die Arbeit rundherum im Büro liegenbleibt. Zumindest bei kleinen KMU’s. Da warte ich zum Beispiel seit knapp einer Woche auf eine Antwort auf meine Mail-Anfrage, um zwei kaputte Fenster reparieren lassen zu können. Auf mein Nachfragen hin via Telefon nun erhalte ich die Antwort, dass da grad keine Zeit sei, um die Mails abzuarbeiten – sowieso nicht, da ab übermorgen für vier Wochen eh in den Ferien. Also, da hoffe er schon auf Verständnis. Hä !? Eh nein, ganz und gar nicht ! Einen Zweizeiler, dass zurzeit keine Aufträge entgegengenommen werden könnten, hätte mir gereicht. Aber selber aktiv nachfragen, um herauszufinden, dass ich bereits letzte Woche hätte weiterschauen können und so nicht wertvolle Zeit verstrichen wäre, das ist nicht die Art, wie ich mir den Betrieb in einem solchen Unternehmen vorstelle. 

Sollte sich mein Sohn also schliesslich tatsächlich für eine Handwerker-Lehre entscheiden, werde ich genau hinschauen, wie der ausgewählte Betrieb aufgebaut und auf allen Ebenen so funktioniert. Eine solche Arbeitsmoral soll ihm auf keinen Fall vermittelt und auf seinen beruflichen Weg mitgegeben werden.