Nr. 120 - 10.04.22

Schneeglöckchen, Sonne, Schnee und Regen. In beliebiger Reihenfolge. Man wird richtig wuschig ab dem Aprilwetter, welches bereits seit Ende März so seine Kapriolen veranstaltet. Irgendwie ist es entweder intensiver als in vorigen Jahren oder wir nehmen es dementsprechend wahr. Vermutlich ein bisschen von beidem. Was bestimmt auch damit zusammenhängt, dass die auslaufende Pandemie, die anlaufende schwierige politische Lage und die damit verbundene eigene Unsicherheit punkto Zukunft uns allgemein feinfühliger macht.

Zurück zum Wetter. Es birgt aktuell in unseren vier Wänden auch Zündstoff bei Diskussionen mit den Kids. Denn die meinen tatsächlich, bei Sonnenschein sei es per se einfach T-Shirt-Wetter. Nun trifft dies aber weiss der Geier nicht auf jeden einzelnen Sonnentag zu. Oder ich bin zuweilen selber überfordert, was ich denn nun genau anziehen soll - vorallem auf meinen Roller-Fahrten zur Arbeit in die City. Nun, mit den Winterhandschuhen, dem dicken Schal und der gefütterten Winterjacke bin ich zumindest frühmorgens bis anhin im wahrsten Sinne des Wortes gut gefahren. Wenn mein zweirädriger Piaggio denn auch will. Dem friert nachtsüber bei Minus-Graden nämlich doch tatsächlich der Gashebel ein ! An jenen Mörgen fahre ich dann sozusagen «plombiert», also mit unfreiwillig limitierter Geschwindigkeit, bis in die Stadt. Was bei dem Morgenverkehr und den vielen Ampeln zwar keinen grossen Unterschied macht. Es mutet einfach etwas gar komisch an, sozusagen wie ein herziges Töffli herumzufahren, obwohl man nicht so aussieht und normalerweise eigentlich deutlich mehr PS unter dem Füdli nutzen könnte. Auf einer dieser gemütlichen Fahrten blende ich es denn auch kurzfristig aus, dass ich trotz allem eben auf keinem erlaubten Gefährt für die Benutzung des Velostreifens sitze. Und natürlich hat genau an jenem Morgen ein Ordnungshüter nichts Besseres zu tun, als auf solche wie mich zu warten. Ich, die das sonst wahrlich nie tut ! Nun, diese Geschichte hat logischerweise so gar kein Happyend…

Wieder zurück zum Aprilwetter: Und wenn die Temperatur sodann bis abends zur Heimfahrt im zweistelligen Plusbereich angelangt ist, kann ich die dicken Handschuhe und das Jäggli unter der Winterjacke wieder weglassen. Mit dem sogenannten Zwiebel-Look kommt man momentan sowieso allseits am besten durch den Alltag. Sag’ ich’s ja, es macht einen ganz wuschig, diese schnellen Wetterumschwünge und Temperaturstürze. 

April, April macht, was er will. Dieses Jahr mal wieder sowas von zutreffend.