Nr. 118 - 06.02.22

Frauen und Technik, die Fortsetzung. Denn, wir werden einfach kein Dream-Team, die Technik und ich. Wer meine Blogs verfolgt, der erinnert sich vielleicht noch an jenen auch über ebensolches Thema vor rund zweieinhalb Jahren. Da hat mich nebst TV-Gerät, Drucker, Kreditkarten-Gerät schon damals auch das Handy beschäftigt.

Letzteres mittlerweile unverzichtbare handliche Gerät bereitet mir diese Woche grad so richtig Kopfschmerzen. Ausgelöst durch eine Konsumenten-Sendung, welche das Thema Sicherheit im Umgang mit Apps und sogenannten In-App-Käufen aufgreift. Der Fall eines Kindes beim Online-Spielen zeigt auf, dass via nicht gesperrtem Zugriff die Kreditkarten-Belastung so richtig teuer werden kann. Aufgescheucht wie ein wildes Huhn checke ich sofort das Handy meiner Tochter, ob entsprechende Einstellungen angewendet sind. In-App-Käufe «nicht erlaubt», sehe ich dort. Uff. Beim Sohn komme ich nicht bis zur entsprechenden Einstellung. Da verlangt es vorab einen Bildschirmzeitcode. Ich lege das Handy zurück und warte bis zum Morgen, um meinen Sohn darauf anzusprechen. Zusammen, aber mit seinen begleitenden und warnenden Worten, dass bei falschem Anklicken dieser Code dann aktiv werde und er diesen nicht kenne, sind wir dennoch mutig und klicken weiter. Nun nimmt das Unglück seinen Lauf. Die meisten Apps werden umgehend gesperrt. Er nimmt’s halbwegs gelassen und macht mir deutlich, dass er am Mittag nach der Rückkehr aus der Schule sein Handy bitte dann uneingeschränkt benutzen möchte. 


Ich kriege erste Schnappatmungen. Nervenaufreibende Erinnerungen an diese Problematik werden wach, damals mit dem Ipad der Kinder. Mein technisch viel versiertere Mann ist ausgerechnet an jenem Morgen noch im Tiefschlaf, da Kopfschmerzen. Ich google schon mal, was das Zeug hält. Und komme nicht weiter. Als er zerknautscht zum morgendlichen Kafi auftaucht, wage ich es fast nicht anzusprechen, da ich noch mehr Kopfschmerzen vermute. Aber, es muss sein. Und seine Reaktion ist auch eine entsprechend genervte. Ich kann’s verstehen. Helfen tut es natürlich nicht, da müssen wir nun durch. Er googelt ebenso, ich wähle bereits die Hotline. Vergebens. Daneben steht die Tochter, genau heute schulfrei, und sich freuend auf das am Vortag vereinbarte Mutter-Tochter-Programm. Ich vertröste sie, dass wir einfach etwas später starten. So zumindest meine innerliche Hoffnung. Es zieht sich hin – und ich treffe zugunsten der Tochter den Entscheid, unser Programm dennoch zu starten. Und biete meinem Mann an, am Nachmittag im Apple Store vorbeizugehen, egal wie lang die Wartezeit dort sein wird. 


Mittlerweile geduscht und ready, um mit der Tochter loszufahren, findet mein Mann via seinen Laptop mittels sogenannter «Familienfreigabe» einen Weg, diesen Bildschirmzeitcode wieder auszuschalten. Überschwenglich bedanke ich mich bei ihm, denn mein Tag, mein Mutter-Tochter-Programm und meine Laune sind allesamt sowas von gerettet.

 

Ich bleibe dabei: Frauen und Technik werden wohl einfach keine Freunde. Zumindest in meinem Fall. Ich werde mich hüten, jemals wieder meine nicht vorhandenen technischen Fähigkeiten punkto Handy prüfen zu wollen.