Nr. 116 - 28.11.21

Mein Freelance-Job im Impfzentrum. Dass mein ursprünglich auf Sommer befristeter Einsatz dort immer noch läuft – nach neusten Informationen nun mindestens bis Frühling oder gar Sommer 2022 – ist für mich persönlich natürlich toll. Ich bringe regelmässig Geld nach Hause, und wir können im Rahmen der Pandemie-Möglichkeiten dieses auch gleich wieder ausgeben. Wir als Familie sind nämlich top im Sammeln von Erinnerungen durch gemeinsame Erlebnisse. Geld zu horten liegt uns nicht. Diese Einstellung teilen mein Herzensmensch und ich nicht erst seit dem Corona-Ausbruch, sondern schon seit über 30 Jahren. Wer meine früheren Blogs kennt, weiss auch wieso. Nämlich, weil mein Vater damals ganz unerwartet und sowas von viel zu früh stirbt. Verstärkt wird unsere Haltung 17 Jahre später, als auch unser erstgeborenes Söhnchen während nur elf Tagen auf dieser Erde weilen darf. Eine schier unerträgliche Last begleitet uns als Paar anfänglich, mich bereits zum zweiten Mal.

So viel Schicksal ertragen zu müssen schafft man aus meinen Erfahrungen nur mit einer entsprechenden Lebenseinstellung, welche ich mir hart erarbeitet habe – und macht irgendwann einfach auch in vielen Dingen pragmatisch. Grossen Mut und Risikobereitschaft begleitet daher stets mein Leben. Viele Entscheide werden von unserem Umfeld oftmals fragend, manchmal staunend, und bestimmt hie und da auch bewundernd mitverfolgt. Jeder wie er mag, pflege ich stets zu sagen. Denn weder irgendwer hat je in meinen Schuhen drin gesteckt, noch ich in deren. Also gilt ebenso; leben und leben lassen. 

Zurück zu meinem immer noch laufenden Job im Impfzentrum. So ideal wie erwähnt für mich persönlich, so ungünstig für die nicht enden wollende Pandemie. Nach Beta und Delta nun Omikron. Nicht gut. Gar nicht gut. Ich kann nur hoffen, dass weitere Ungeimpfte sich doch noch umentschliessen können für den kleinen Pieks. Ob ein-, zwei- oder dreimal – die Impfung mit eventuellen Nebenwirkungen ist meiner Meinung nach immer noch um Welten besser als die Erkrankung mit allfälligen Spätfolgen oder gar Komplikationen. Mein Instagram-Bild zu diesem Blog (Quelle: Kantonsspital Baden) zeigt die Medikamente, welche ein Covid-Intensiv-Patient im Spital benötigt, pro Tag. Mal abgesehen von den damit explodierenden Gesundheitskosten - wer sagt mir, dass ich nicht auf eines davon allergisch reagieren oder mein Körper diesen riesigen Mix gar nicht vertragen würde, früher oder später ?! Darum halte ich es auch hier pragmatisch; lieber stechen als zusammenbrechen.