Nr. 104 - 03.02.21

Aller guten Dinge sind drei.

Ob denn Nummer 3 auch gut ist, erfahren wir morgen. In der Tat sind wir beim dritten Corona-Test angelangt bei unserem Oberstufen-Schulbub. 

Man erinnere sich an Test Nummer 1 Ende August. Der vermehrte Gang zum Wasserhahn im Schulzimmer und auf die Nachfrage des Lehrers die Antwort des Sohnes «Ich hab’ einen trockenen Hals, es kratzt etwas» - und schwupp stehen wir auf Geheiss der Schule bereits früh morgens in der Kinderarzt-Praxis. Für mich nicht wirklich nachvollziehbar zu jenem Zeitpunkt, auf sehr tiefem Fallzahlen-Niveau, mit nur leicht ansteigender Corona-Kurve. Das Negativ-Resultat bringt sodann auch die erwartete Entwarnung.

Test Nummer 2 folgt im November. Und zwar auch gleich noch für seine Schwester sowie die Mama. Dieses Mal wirklich sinnvoll und aus Eigeninitiative, da alle grippig. Tests sodann negativ, auch da. 

Heute morgen folgt Nummer 3. Erneut fremdbestimmt durch die Schule. Wiederum auf der Basis von leichten Halsschmerzen. Und genau so zackig stehen wir noch vormittags in der Kinderarzt-Praxis. Die Haltung der Schule ist nun mehr als verständlich, sind in seiner Klasse doch bereits zwei Corona-Fälle aufgetreten. Die Ärztin begrüsst den Junior denn auch mit den Worten «Du weisst ja schon wie’s läuft, gäll» ! Gequältes Lächeln allseits. 

Was auf mich hingegen zunehmend unverständlich und diffus wirkt, ist die Strategie aus Bundes-Bern in dieser Pandemie. Und zwar nicht in dem Punkt, dass die Schulen offen bleiben sollen (wer Schulkinder hat und im Homeoffice ist, weiss, was ich meine…) oder dass die Maskenpflicht-Regeln bei Nichteinhalten geahndet werden. Nein, es geht um die wirtschaftliche Situation, welche viele Geschäftstzweige, allen voran die Gastronomie und Kulturszene, in voller Härte trifft oder noch treffen wird. Und da spreche ich nicht nur vom finanziellen Fiasko. Sondern noch vielmehr vom emotionellen Schaden, wessen Ausmass uns und das Gesundheitswesen noch genauso viele Jahre beschäftigen wird ! 

Kommt morgen nun tatsächlich ein positives Resultat, dann ist das zwar weitaus nicht das Ende der Welt. Aber mit der Aussicht auf Quarantäne und noch weniger Bewegungsradius werden wir wohl erst recht in dieser anhaltend zermürbenden Negativ-Stimmung hängenbleiben… 

Immerhin werde ich dann vermehrt Zeit zum Googeln haben und mir ernsthaft überlegen, mein aktuell verdienendes Geld in ein für mich je länger je wichtigeres Home-Accessoire, einen richtig chicen Siebträger mit passender Mühle zu investieren. Bedienbar übers App, fürs Aufheizen aus der Ferne. Und mit Ferne meine ich aktuell höchstens die Distanz zwischen Schlafzimmer und Küche, morgens direkt nach dem Aufstehen. Das stimmt mich grad sowas von heiter und positiv !