Nr. 102 - 18.12.20

Jingle bells, jingle bells, jingle all the way…

Weihnachten 2020 wird wohl allseits in ziemlich spezieller Erinnerung bleiben. Mancherorts findet gar die Maske den Weg mitten ins Familienfoto. Auch wenn die Feierlichkeiten im kleinsten Rahmen angedacht sind, so sei nach wie vor Vorsicht geboten, wird uns Tag für Tag gepredigt. Insbesondere bei sogenannten vulnerablen Personen. Und diese finden sich ja mehrheitlich in der Gruppe der ü70 wieder, namentlich den Grosseltern. Zu Recht wird allseits der Corona-Mahnfinger gehoben. Die Zahlen wollen sich aktuell nicht erholen. An mir persönlich soll es nicht liegen. 

Und dennoch habe ich auch Verständnis für Grossfamilien, welche bereits mit deren zwei Haushalten die empfohlene Anzahl überschreiten - und deshalb die BAG-Empfehlung nur als eine ebensolche sehen. Eine Familie mit drei Kindern, der Bruder mit vier, und bereits ist einer zuviel am Weihnachtstisch.

Oder ein anderes Beispiel; die Grossmutter, welche «herumgereicht» wird. An dem einen Weihnachtstag wird sie beim Sohn eingeladen, am anderen Tag bei der Tochter. Und Bruder und Schwester mit Familie feiern zusammen auch, am dritten Weihnachtstag. Ob diese Empfehlungshaltung denn mehr Sinn macht als alle «Beteiligten» - notabene unter 10 Personen – einfach an einem Abend das Weihnachtsfest zusammen ausrichten zu lassen ?! So aktuell auch unsere eigene Fragestellung.

Weiter beschäftigt uns das Thema Skifahren. Anfänglich noch guten Mutes, auch mal noch in die Berge zu fahren in nächster Zeit und den Wind um Helm – und nun auch um Maske – zu spüren und sich an einer unserer Lieblingsbeschäftigungen zu erfreuen. Man ist ja draussen und plant sich den Tag so, dass auch grosszügig auseinandergezogene Warteschlangen den Spass nicht verderben. Mit Einkehren und Kafi trinken ist ja eh nix, also hat man auch die Zeit zum Anstehen. Nun aber sehen wir langsam doch eher davon ab. Der Grund geistert bereits durch die Medien; was ist, wenn ein Familienmitglied stürzt und ärztliche Betreuung im überfüllten Corona-Spital benötigt ? Irgendwie grad gar keine prickelnde Vorstellung, welche Umstände und Gefahren dies alles nach sich ziehen könnte… 

Also bleibt’s beim Jingle bells unter dem hauseigenen Weihnachtsbaum, Spaziergängen durch die Natur, vorzugsweise weiss überzuckert (aktuell leider so gar nicht realistisch), bei der Zubereitung von feiner Hausmannskost, beim Backen von noch mehr gluschtigen Guezlis (man lebt ja nur einmal) und beim Brühen von frisch gemahlenen Kafis ohne Ende (das ist mein bevorzugter Part) sowie beim Anstossen auf die hoffentlich strotzende Gesundheit !